Zwischen Juridicum und Studierendenhaus steht ein auffälliges Gebäude mit Sheddach. Es wird Kunstbibliothek genannt – nach seiner letzten Nutzung durch die Goethe-Universität. Ab Herbst 2025 soll es unter dem Motto „Ressourcen teilen“ von einer Vielzahl von Akteuren zwischengenutzt werden. Das Konzept hierfür soll im Frühjahr und Sommer 2025 in einem partizipativen Prozess entstehen.
Plattform für die Zwischennutzung ist das Netzwerk Vision31, in dem das Offene Haus der Kulturen, Making Frankfurt, die Frankfurt University of Applied Sciences und das Kulturdezernat zusammenarbeiten. Vision 31 – für die Adresse der Kunstbibliothek an der Seckenberganlage 31 – steht für eine Experimentierfläche auf der 31 Visionen, und noch viele mehr, entwickelt und getestet werden sollen. Es steht für Co-Kreation in der Stadtentwicklung, gestalten von gemeinsamen Visionen für den Kulturcampus, und Bewegung im Leerstand vor 2031. Das Projekt ist Teil der Initiative „New European Bauhaus“, mit der innovative Modellprojekte für eine nachhaltige Gestaltung unserer Lebenswelt gefördert werden.
In einem mehrjährigen partizipativen Prozess wurden bereits eine Vielzahl an Ideen für die Zwischennutzung gesammelt. Doch erst nachdem das Gebäude im November 2024 durch das Ufo-Kollektiv kurzzeitig besetzt wurde, stellte die Universität es der Stadt zur Verfügung, die wiederum einen Nutzungsvertrag mit Vision 31 in Aussicht gestellt hat. Derzeit wird das Gebäude im kleineren Umfang saniert, um es für die Zwischennutzung fit zu machen.
Im Erdgeschoss könnten etwa Gruppen- und Proberäume, Werkstätten, Offene Ateliers und Co-Working Spaces entstehen. Das Obergeschoss bietet mit seinem großen lichtdurchfluteten Raum mit der beeindruckenden Dachkonstruktion außergewöhnliche Rahmenbedingungen für eine kulturelle Nutzung, insbesondere für Theater, Performance und Tanz. Ein temporärer Proben- und Experimentierraum für die Freie Tanz- und Theaterszene, aber auch für studentische Projekte, etwa aus dem Umfeld der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst oder der Hessischen Theaterakademie. So wird hier schon bald erlebbar, welches Potential im Kulturcampus steckt.